Du bist mitten im Wunder Deines Lebens

Ohne Wunder zu sein, zeigt Dir Deine Einstellung zum Leben und wie Du Dich darin erfährst. Meist werden Wunder weniger als etwas Alltägliches wahrgenommen. Sie werden schlichtweg nicht als solche erkannt, obwohl sie uns jeden Tag begegnen. Wir alle haben bereits von außergewöhnlichen Wundererlebnissen erfahren, auch wenn wir uns dessen vielleicht nicht bewusst sind. Dabei werden häufig die „kleinen“ Wunder des täglichen Lebens übersehen, die „magic moments“, die schnell als vermeintliche Zufälle abgetan werden. Womöglich war es einfach nur Glück? Oder sogar selbstverständlich? Genau diese unscheinbaren „Zauberfunken“ des Himmels kennen wir alle, wenn wir eine wunderbare Begegnung haben, wenn uns sozusagen etwas in den Schoß fällt – uns also etwas „zufällt“ – oder wir einfach einen ganz besonderen Augenblick glücklicher Fügung erleben, der wie aus der Zeit herausgeschnitten scheint. Vielleicht sind diese Momente schon ein Stück weit in Vergessenheit geraten, doch Dein Inneres hat dieses Wissen weiterhin für Dich aufbewahrt. Es ist möglich, dass wir selbst erlebte Momente in weit entfernte „Schubladen“ gepackt haben, doch die zauberhaften Erlebnisse anderer uns völlig gegenwärtig sind. Wir Menschen sind oft auch gewohnt, nur auf ungelöste Probleme zu schauen, anstatt auf das, was sich bereits alles glücklich erfüllt hat. Wir haben einfach ein Stück weit verlernt, das Besondere im Leben zu sehen, und sind im Trott der Zeit einfach im Raum eingeschlafen.

Hey, Du! Wach auf! Genau in diesem Moment! Um Wunder für Dich sichtbar zu gestalten, sehe ab jetzt in allen Dingen ein kleines Wunder. Tue einfach so, als wäre Dein ganzes Leben plötzlich voll davon! Damit trainierst Du, Dein Augenmerk auf das Wunderbare zu richten, und plötzlich siehst Du es überall. Zuerst im Kleinen und dann werden die Großen folgen, weil sie sich durch Dich eingeladen fühlen. Wenn Du wirklich an die Wirkmacht von Wundern glaubst und sie vollwertig als Bestandteil Deines Lebens erachtest, werden sie sich auch bei Dir einstellen. Nur Argwohn und die Vorstellung von Mangel lässt Dich diese Himmelsgaben nicht erkennen. Doch sind sie einmal in Deinem Leben mit purer Willkommensfreude integriert, zeigen sie sich Dir als andauernde Manifestation! Das funktioniert am einfachsten, wenn Du Dich ab jetzt selbst als ein Wunder betrachtest.

Male Dir aus, dass etwas Außergewöhnliches geschieht … das geht wunderbar! Du erschaffst Dir in der illusionären Projektion einen erhebenden Moment. Deine Träume wahr werden lassen … Nööö! Träume sind Bestandteil der Illusion und das Ausmalen von Zukunftsbildern erst recht. Wie soll das etwas wahr werden lassen? Das geht nicht. Entweder erlebst Du Illusion oder Wahrheit. Du kannst nicht wirklich eine Traumidee wahr werden lassen. Wie zum Beispiel im Schlaftraum: Du träumst etwas Verheißungsvolles. Du kannst noch so daran weiterfeilen, es wird Dir niemals aus dem Traum heraus real in Deinem Leben begegnen, sondern bleibt immer Bestandteil dieses Illusionstraumes. Somit kann sich ein Teil der Illusion nicht in Wahrheit umwandeln. Weil Wahrheit Wahrheit ist. Sie ist einfach.

Wenn Du Dich jedoch auf Wunder ausrichtest, peilst Du damit zugleich Wahrheit an, weil sie die Darstellung der Wirklichkeit sind. Für Dich erscheint das Ergebnis Deines Abzielens darauf als Wunder in der Illusion. Ist es aber nicht. Du stehst in der Wahrheit oder der Umstand, auf den es sich bezieht, reflektiert die Wahrheit. Diese berichtigt die Illusionserschaffung in der Weise, dass sie diese durch ihr bloßes Erscheinen aufhebt. Das nennen wir dann ein Wunder. In Wirklichkeit wurde jedoch nie etwas berichtigt, weil das Unwahre eben erlischt, wenn Wahrheit seinen Platz einnimmt. Im Grunde gibt es nur das eine Wunder der Wahrheit und es ist nicht in Zahlen bestimmt, als würde es mehr oder weniger davon in Deinem Leben geben. Bist Du in der Wahrheit, ist Dein ganzes Leben davon erfüllt.

Es gibt keine außergewöhnliche Wundermomente. Sie sind in ihrer Qualität alle gleich: Sie repräsentieren die eine Wahrheit, die dargestellte Ordnung des universellen Prinzips. Somit gibt es auch keine kleinen oder großen Ereignisse. Auch die Wunder, die Du nicht bewusst erlebst oder die Du nicht siehst, die aber doch um Dich und in Dir geschehen, sind genauso von unschätzbar großem Wert. Das gilt auch dann in gleichem Maße, wenn sie nicht direkt persönlich sind, sondern einfach ohne persönlichen Bezug immer die universelle Ordnung darstellen. Die meisten Wunder, die wie gesagt andauernd passieren, erleben wir nicht bewusst und trotzdem geschehen sie. Jedes Ding und seine Bewegungen im Universum ist bereits ein unglaubliches Wunder im himmlischen Plan der universalen Vollkommenheit!

Das durfte ich einst in aller Deutlichkeit einsehen: Ein halbes Jahr in purer Verzweiflung ließ mich plötzlich laut aufheulen, da ich mich völlig vom Himmel abgekoppelt sah. Hinter mir lag bloß eine monatelange Katastrophe und immer noch war keine Hilfe in Sicht. Dann tippte mir irgendetwas Unsichtbares plötzlich auf die Stirn. Sogleich wurden alle, aber wirklich alle Erfahrungen des vergangenen halben Jahres innerhalb von zwei Minuten bis ins kleinste Detail einsehbar zurückgespult. Dabei konnte ich zeitgleich in mein komplettes Leben wie aus übergeordneter Position hineinsehen, als gäbe es darin weder Zeit noch Raum. Was es zeigte? Alles, tatsächlich jedes kleinste Teilchen, schien es auch noch so vergebens oder verloren, fügte sich vollkommen in die universelle Ordnung ein. Buchstäblich zeigte sich jeder Moment darin als einziges Wunder! Jedes Detail nahm in dem Gesamtgefüge seinen perfekten Platz und seine Funktion als ein himmlisches Wunder ein. Es gab wahrhaft nichts, was abseits davon lag! Buchstäblich sah ich eine endlose Aneinanderreihung von Wundern, die ich vor lauter Problembetrachtung geradezu übersehen hatte. In der Wahrheit gibt es schlichtweg nichts, was außerhalb des Universal-Wunders liegt, weil es ansonsten bedeuten würde, etwas wäre außerhalb des Wirkbereiches der allumfassenden Ordnung des Großen Ganzen.

Also, warte nicht auf ein Wunder. Es ist lediglich eine Illusion, dass Du abseits davon liegst. Es ist nicht wahr! Wunder sind schon da und Dein Leben ist in jeder Sekunde damit erfüllt. Du kannst jetzt Deine Augen öffnen und anfangen, sie überall zu sehen und für Dich anzuerkennen, dass sie da sind. Du bist es, Lichtkind, das die Augen für das Schöpfungswunder öffnen darf. Das kann jetzt geschehen, weil Du verstanden hast, dass Du selbst und alles um Dich herum bereits ein Endloswunder ist.

Das größte Wunder liegt oft nicht direkt vor Augen, weil Du erst beginnst, an den kleinen Geschenken teilzuhaben. Ein vermeintlich kleines, kaum wahrnehmbares Wunder wächst erst durch Deine Beachtung aus dieser schmälernden Bewertung heraus und reiht sich „gleichrangig“ in alle großen „magic moments“ ein. Das verhält sich so, weil Du bis anhin Dein Leben ohne Wunder betrachtet hast und Dich erst jetzt traust, da und dort eine Kleinigkeit davon wahrzunehmen. Vielleicht siehst Du Dich noch abgekoppelt oder kaum beglückt, doch das liegt daran, dass Du Dich nicht direkt mit Wundern verbunden fühlst. Womöglich denkst Du auch, dass Du noch zu gering dafür seist, um großartig beschenkt zu werden. Wunder sind jedoch immer da und warten darauf, mit Dir in eine lebendige Verbindung zu treten, um Dich direkt in Deinem Leben mit den schönsten Gaben zu überraschen. Genau jetzt kann es ganz neu für Dich aussehen, wenn Du von nun an Deine Einstellung zu Wundern und zu Deinem Leben veränderst. Himmelskind, lass Dich selbst als ein Wunder feiern und Du wirst so reich beschenkt sein, dass Du Dich einfach himmlisch fühlen wirst.

Zu glauben oder zu hoffen, dass ein Wunder geschieht, zeigt zugleich, dass Du in den Gedanken eines „Ichs“ lebst und nicht wirklich im Leben präsent bist. Es verdeutlicht, dass Du nicht gegenwärtig bist. Ganz einfach, Du verbleibst im Abseits und lebst in den Gedanken einer Traumwelt. So erkennst Du die Präsenz der Wirklichkeit nicht. Doch sie ist immer da und wartet auf Dein Ankommen im Jetzt.

Dazu möchte ich Dir eine kleine Geschichte weitergeben, die mir einer meiner Erstleser zu einem seiner magischen Momente gesandt hat. Im ersten Einblick mag es Dir wie eine ganz alltägliche, fast schon unbedeutende Erzählung vorkommen. Doch der Zauber des Augenblicks, der aus diesem kleinen Ausschnitt einen Ewigkeitsmoment entstehen lässt, wird darin für mich sowas von spürbar. Für Dich auch?

Warten auf die Verbindung

Es war mitten im Januar, später Nachmittag, Hauptverkehrszeit. Wie die ein-, durch- und ausfahrenden Züge am Hauptbahnhof rauschten die Gedanken durch mein Gehirn. Menschenmassen am Bahnsteig, manche zitternd und wartend, andere vorbeihastend; dazu permanent dröhnende Lautsprecheransagen. Die äußere Unruhe mitten in der Menge stellte sich meiner Inneren gleich. Mein Kopf glich einem Verkehrsknotenpunkt zur Stoßzeit. Die Gehirnwallungen hatten, wie die hektisch-nervösen Menschen um mich herum, alle nur das eine Ziel: nach Hause kommen.

Eisige Minustemperaturen begleiteten die wirre Gedanken-Szenerie. Mein Geist sehnte sich nach Ruhe und Wärme, aber mein innerer Frieden schien irgendwo in diesem fröstelnden Getümmel verloren gegangen zu sein. Wie sollte ich in dieser Atmosphäre eine ruhige Minute finden, um zu mir, zu meinem Selbst zu finden?

„Wo bin ich?“, schoss ein Gedanke in mir hoch. Um halbwegs warm zu bleiben, wollte ich mir die Beine vertreten und blieb nach ein paar Schritten wie angewurzelt vor einem öffentlichen Fernsprecher stehen. Der Werbeslogan des Telefonanbieters schickte mich noch in der gleichen Sekunde per Express in die EINE Gegenwart:

„Bleiben Sie in Verbindung!“

Schlagartig war ich vollständig in dem EINEN Frieden geborgen. Augenblicklich war ich mir bewusst, dass es diese EINE Verbindung, die um ein Vielfaches näher liegt als ein Telefon, in jedem Moment gibt, denn

die Allgegenwart ist immer da!

Komme in die Gegenwart und beobachte, wann Du sie wieder verlässt, um Dich augenblicklich wieder zurückzuholen. Wunder geschehen ständig. Die Welt ist voll davon. Je achtsamer wir schauen, desto mehr fallen uns solche magischen Momente auf. Wie wäre es, wenn Du einfach ein paar Tage Deine Aufmerksamkeit auf dieses zauberhafte Beachten legst? Nicht die Wunder sind abwesend, sondern Du bist es. Es liegt an Deiner Entscheidung, Dich für sie zu öffnen und sie auch tatsächlich sehen zu wollen. Öffne Deine Augen, Dein Herz und Dein ganzes Wesen und trete in Deinem ganzen Sein in eine lebendige Beziehung zu Wundern!

Ein kleines Spiel für Dich: Reise in die nächste Stadt oder dorthin, wo Du nie Wunder erwarten würdest. Egal, wohin Dein Augenmerk fällt, lächle in Dir und freue Dich darüber, dass Du gerade ein Wunder gesehen hast. Mache dies ohne Unterlass. Ebenso zügig wie intensiv, ohne dabei zu überlegen. Tue es einfach, als wäre das eine selbstverständliche Angelegenheit. Jeder Blickfang lohnt sich, in dieser Betrachtung aufzugehen. Ein positiver Nebeneffekt: Es holt Dich sehr in den Moment des Jetzt! Keine Sorge, Du machst Dir damit nichts vor. Dein Auge wird damit einfach in kürzester Zeit umgepolt, um zu sehen, was wirklich ist. Nach etwa zwanzig Minuten wirst Du begeistert feststellen, dass Dein Blickfang sich bereits von sich aus nur wundersame Momente aussucht und alles andere schlichtweg übersieht. Spätestens nach einer Stunde siehst Du nur noch die Schönheit solcher Wunderaugenblicke. Bestimmt wirst Du danach wie beflüüügelt nach Hause schweben … oder eben selig fahren!

Weder durch das Aufschreiben von Erinnerungen oder anderweitiges Festhalten noch durch sonstige Mittel kannst Du erlebte Wunder erneut in Dir aktivieren. Das geht nicht. Du kannst Dich nur innerhalb eines Traumes traumhaft daran erinnern und diese Momente ausgiebig in Dir feiern. Doch das geht nur in der Erinnerung an die Vergangenheit. Auch die auftauchende Energie zeigt Dir nur eine Traumerfahrung und ist somit keine wirkliche Realität. Das ist Schwelgen in den verblichenen Resten bereits gelebter Momente und zugleich die Abwesenheit Deines Seins im „Jetzt“. Du kannst sie in Dir nicht archivieren, um sie dann nochmal reaktivieren zu wollen. Damit bleibst Du in der Illusion der Vergangenheit stecken, anstatt in den Moment zu kommen, um den Zauber des jetzigen Augenblicks tatsächlich zu sehen. Du verpasst somit das Wunder, das jetzt gerade passiert, weil Du versuchst, das bereits Geschehene nochmal aufzuwärmen. Damit sagst Du auch aus, dass Außergewöhnliches in der Gegenwart nicht existiert, und das wäre fatal! Denn damit schließt Du Dich von der Erfahrung im Jetzt aus.

Das ist keine gute Empfehlung, um Wunder heranzuziehen. Seit klein auf appelliert meine innere Weisheit, ich solle mich möglichst nicht in der Vergangenheit aufhalten und stattdesse stets gegenwärtig bleiben, da das Vergangene nicht existiert, sondern nur das „Ewige Jetzt“. Worauf wartest Du? Komme ins Jetzt und sehe Dich mitten in allen himmlischen Erfahrungen! Das bist Du wirklich!