Chris Wedell
Auf den Spuren der Himmelsfährte liegen Wunder
Der spirituelle Weg ist eine Suche, getragen von Glaubensüberzeugungen und Hoffnung.
Das magische Wunder Deines Erwachens geschieht, wenn Du plötzlich still stehst …
… und nach oben blickst, so leuchten Himmelsfunken wie zahllose Sterne in einem Erkenntnismeer auf:
Der spirituelle Weg verläuft von Glaubensüberzeugungen zur Suche nach der echten Wahrheit.
Als Kinder übernehmen wir oft ein übergestülptes Korsett voller Glaubensvorstellungen,
das wie eine Art eingeprägter Stempel der Hoffnung anderer wirkt. Es verbreitet
den faden Geruch eines sehr in die Jahre gekommenen Familienerbstücks,
das traditionell gepflegt und hübsch auftrapiert wird, obwohl
keiner mehr so genau weiß, wozu es eigentlich dient.
Doch hinter dieser Suche verbirgt sich etwas und
die funkelnden Sterne in Dir erzählen davon …
Der Wink des Himmels beendet Deine Suche
Wenn unsere Kinderträume zum Leben erwachen und
gleich hinter unseren Glaubensgrenzen begraben werden …
Mit meiner Geburt wurde mir bereits eine Glaubensprägung eingestempelt: Römisch-Katholisch. So etwas wie eine lebendige Beziehung zu „irgendetwas da oben“ spürte ich nicht bewusst dahinter. Doch es schien etwas in mir zu geben, das hin und wieder „Kontakt“ aufnahm, ohne dass ich wusste, woher es kam und was ich mit den diffus wahrgenommenen Eindrücken anfangen sollte. Diese feinfühlige Ader war eher von der Art, über die man besser tunlichst schweigt, um noch als „normal“ durchzugehen. Offenbar mehr Fluch, denn Segen, so dachte ich damals. Außerdem wohnte, wie in so vielen Jungs, ein heranwachsender Superheld in mir, der die tiefe Sehnsucht in sich trug, alle Begrenzungen einfach wegsprengen zu können. In meinen Träumen konnte ich natürlich fliegen – was auch sonst!
In meiner Erinnerung sehe ich mich sogar noch, wie ich es als kleines, sommersprossiges Kind, bekleidet mit einem weiten, roten Umhang, zumindest mal von der Bettkante probierte. Ansonsten trug ich die Supermanfarbe nur als rotes Untergewand in meinen „Auftritten“ als Messdiener und durfte als Kirchenlektor Bibelauszüge vortragen. Eine Nähe zum „Herausgeber“ der vorgetragenen Inhalte war jedoch Fehlanzeige. Gott schien sich auf diesen Veranstaltungen regelmäßig freizunehmen. Mein Verständnis hatte er, da ich ebenso wenig dort sein wollte. So kannte ich Gott nur weit entfernt als den „alten Mann mit dem weißen Bart“, der ein paar Verhaltensvorschriften in einem heiligen Buch veröffentlicht hat. Wer diese übertritt, darf beichten und wird nach drei Vater-unser wieder sündenfrei gesprochen. Sollte was vergessen werden, auch kein Problem, zweite Chance zum Ablass im Fegefeuer, um dann in der ewigen Glückseligkeit des Himmels Harfe spielen zu können. Das entsprach in etwa meinen einengenden Glaubensvorstellungen zu der Zeit. Daran konnte und wollte ich nicht festhalten. Zusammen mit der aufflackernden Intuition, dass es da noch etwas anderes geben musste, kerkerte ich alle Lebens- und Sinnfragen in mir ein. Nur war mir damals noch nicht bewusst, dass die „Insassen“ ebenso geduldige Häftlinge wie begnadete Ausbrecher sind. Eine stille innere Suche nahm ihren Lauf, um diese Lebensgeister zu befreien …
Unsere Hoffnung wäre womöglich längst zu der Lichtfackel geworden,
die das Feuer unserer Herzensvision hätte entflammen können.
Bewegen wir uns nun nur einen zarten Schritt aus dem „Schlummerland von hätte-wäre-könnte“ heraus,
finden wir in den Träumen die Ecksteine, die das tiefe Ahnen einer anderen Wahrheit über uns untermauern.
Im Herzen wecken sie den verborgenen Glauben, dass mehr in uns steckt, als wir bis dahin zu hoffen gewagt haben.
Dieses „Mehr“ finden zu wollen, ist ein treuer Wegbegleiter für die Entdeckung unseres wahren Potenzials.
Viel zu oft verliert sich die Suche auf einem spirituellen Weg, gepflastert mit Glaubensvorstellungen,
anstatt sich der universellen Weisheit „Das Himmelreich ist mitten unter euch“ hinzuwenden
und so eine erhebliche Erleichterung durch eine begnadete Abkürzung zu erfahren.
Die frohe Botschaft: Es ist noch in voller Pracht da!
… und noch besser: Sobald wir den gefüllten Raum voller Glaubensvorstellungen
und somit das „danach Suchen“ freigeben, kommt es von ganz allein zur Freiheit hervor.
Die Suche nach Verwirklichung aller Glaubensüberzeugungen verliert sich in der Wahrheit.
Ein himmlisches Ankommen, weil in unserem Menschsein buchstäblich ein Licht darüber aufgeht.
Das Wesenslicht zeigt sich in den prächtigsten Farben, wenn wir in dieser Suche anhalten und aufhören,
uns selbst zu hinterfragen. Im Fühlen, was es braucht, liegt die stille Kraft, die das Potenzial aufblühen lässt.
Der Verstand mag sich einschalten, doch das Herz erkennt das innere Zuhause-Sein und lässt sich nicht beirren.
Es ist längst angekommen und hat es stets bewahrt, indem es still und leise das Lied der wahren Heimat für uns singt.