Mein „Im-Feld-Sein“ dehnte sich mehr und mehr aus, so dass es alle Lebensbereiche umfasste und auf diese einwirkte. In dieser „All-Eins“-Erfahrung existierte somit auch kein gesondertes „Ich“ mehr, das in Beziehung zu einem „Du“ treten könnte. Dieses Gewahrsein zeigte sich wie von selbst, je mehr ich mich ohne Unterbrechungen im Feld aufhielt. Wie jeden Morgen schlüpfte meine Schwester beim ersten Sonnenstrahl mit Mutter zur Tür hinaus, ein Willkommens-Freiraum, um mein Wesen noch tiefer in das „All-Eine“ einfließen zu lassen. Da beide erst kurz nach Sonnenuntergang zurückkehrten, erhielt ich eine erhebliche Erleichterung für den ungestörten Aufenthalt im „Einen Feld“. Wenn die Kleine doch mal wetterbedingt zu Hause blieb, störte sie keineswegs. Wir lebten harmonisch nebeneinander, ohne jemals auf die Idee zu kommen, unsere Welten zu vermischen. Unsere Beziehung kam wunderbar ohne Berührungspunkte aus. Wie zwei harmonische Wellen, die neben-, aber unabhängig voneinander auf dem gleichen Meer mit den Gezeiten tanzten. In meiner Wahrnehmung erachtete ich ihre Anwesenheit einfach als Teil des Feldes. Sie bewegte sich innerhalb der „Umfassenden Ganzheit“ als belebtes Wesen, das trotz ihrer eigenständigen Persönlichkeit immer noch dem Einheitsfeld angehörte.
Da ich mich selbst als Substanz der „Allumfassenden Gegenwart“ wahrnahm und nicht als autonomes Wesen, konnte sie auch keine individuelle Persönlichkeit in diesem Gewahrseinszustand sein. In diesem Einheitsgefühl gab es keinerlei Bedürfnis, ein eigenes „Ich” herauszubilden und dieses in eine getrennte Du-Beziehung zu setzen. Selbst Mutter betrachtete ich einzig als Erscheinung einer Wesenheit im unendlichen Einheitsmeer. Weder empfand ich eine persönliche Verbindung zu ihnen, noch wurde diese durch eine von den beiden in irgendeiner Weise genährt. Das Wunderbare daran: Diese isoliert anmutende „Koexistenz” barg einen himmlischen Schatz, der mich davor bewahrte, ein eigenes „Ich“ auszubilden, das Kommunikationswege mit einem „Du“ eingehen wollte. Stattdessen wählte ich das übergeordnete System der Verständigung, das sich durch innere Verbundenheit mit allen Lebensformen über das eine Feld ausdrückt. Meine Mitmenschen und ich waren nur diese eine überfließende Substanz des “All-Lebens”, eingebettet in diesem gigantischen Einheitsfeld voller Quell-Partikel.