Kapitel 20
Auf der Insel fand ich schnell eine schützende Sandmulde im Dschungel. In diesem Versteck ganz der inneren Versenkung in Meditation hingegeben, fühlte ich die Himmelsgabe dieses abgelegenen Ortes: Allein gelassen in der unberührten Natur, gab es einzig mich in der Unendlichkeit – als Eines verschmolzen …
In dem heiligen Raum der Meditation wird die Potenz Deiner Natürlichkeit hervorgehoben. Das ist der Moment, wo Du in der Essenz Deiner Wesensnatur angekommen bist. Dann geschehen die Dinge ganz aus sich selbst. Ein Seins-Zustand außerhalb aller menschlichen Anhaftungen und aller übernommenen Mechanismen. Für das „Ich“ gibt es da – außer der Freiheit von jeglicher Ablenkung – nichts zu erreichen.
In der Meditation existiert Deine „Ich-Welt“ nicht mehr. Konflikte zu lösen erübrigt sich, weil alle Scheinwelten entfallen. Somit werden weder eine innere und äußere Welt reflektiert noch wird eine Brücke vom Diesseits ins Jenseits meditativ ersonnen. Das sind nach wie vor Vorstellungswelten eines getrennten „Ichs“, das schlichtweg außer Stande ist, sich ins „Hier und jetzt“ zu meditieren. Diese Hoffnung auf das Wunder, dass sich der Himmel einer isolierten Ich-Vorstellung einen Spalt breit öffnen möge, sie geht ins Leere. Ebenso wenig werden seine Leiden getilgt oder durch seine Beharrlichkeit Unsterblichkeit erreicht. Es bedarf keines erhabeneren Zustandes, in den das „Ich“ geführt wird, oder einer Umwandlung seiner Natur. Wahre Meditation ist die Befreiung von all diesen Ideen und Vorhaben. In Deinem Leer-Sein ist der Raum geheiligt – denn die Heiligkeit Deines Wesens füllt diesen freien Raum aus.
In der Auffassung eines getrennten „Ichs“ muss Unvollkommenheit zuerst in die Vollkommenheit hineinwachsen, um dadurch in den vollständigen Zustand zu gelangen. Hinter dieser Vorstellung steckt das Gefühl, weniger als absolut vollkommen zu sein. Ein illusionäres Selbstbild, das letztlich verhindert, all die Herrlichkeit einzusehen. Auf diese Weise verbleiben jegliche Bemühungen nur in einer Scheinwelt, weil die Wirklichkeit der Beschaffenheit des „Großen Ganzen“ hinter all diesen Versuchen zur Vervollständigung liegt. Sobald das „Ich“ jedoch von seinen Bestrebungen zurücktritt und Raum freigibt, zeigt sich in der wahren Meditation die Gegenwart Deines natürlichen Seins. Genau da kommst Du in Deine wirkliche Natur mit ihren grundlegenden, „Ich“-losen Eigenschaften. Darin liegt eine Offenbarung der Vollkommenheit des Moments: Du erkennst, dass Dein Wesen immer vollständig geheiligt ist und tatsächlich nie etwas anderes war. Meditation ist zugleich die vollständige Loslösung, die Deine Wesensnatur von allem befreit, was ihrer Essenz in Wirklichkeit nicht entspricht. Alle irrigen Vorstellungen erlöschen von selbst, wenn sich die Wahrheit zeigt. Somit können wir uns davon verabschieden, in die Meditation zu gehen im Sinne von „etwas machen oder erreichen“. Du kannst nur Meditation „sein“.
Allein zurückgelassen stand ich am Strand. Mutter hatte sich in einem Ruderboot auf und davon gemacht. Schwesterherz war anscheinend wie vom undurchdringlichen Dschungel verschluckt. Merkwürdige Stille umhüllte mich, doch trotz der himmlischen Atmosphäre fühlte sich mein Körper chaotisch an. Völlig übermüdet bettelte er nur noch, endlich zur Ruhe zu kommen. Wie ferngesteuert ließ ich meine Beine zur Inselmitte laufen, wo ich wieder auf meine Schwester traf. Sie spielte verträumt im Sand, direkt vor einer verlassenen Hütte aus Astgeflecht. Bedient von all den überwältigenden Eindrücken, zog ich mich gleich in diesen Bau zurück. Die Nacht nahte sehr schnell und es dauerte nicht lange, da gesellte sich die Kleine zu mir, um an meiner Seite einzuschlafen.
Die ganze Nacht konnte ich kein Auge schließen. Noch nie hatte ich allein draußen übernachtet. Überall waren befremdliche Geräusche zu hören. Das Meeresrauschen und das Rascheln der Tiere wirkten in der Dunkelheit sonderbar laut. Jede Zelle meines Körpers fühlte sich von der langen Reise überdreht an. Zudem war das Lager aus Ästen mehr als unbequem und es glich einem Wunder, dass meine Schwester überhaupt darauf schlafen konnte. Die wunderbare Atmosphäre, die mich auf der Insel in Empfang genommen hatte, wachte dennoch ununterbrochen über mich. Trotz der körperlichen Unruhe blieb ich in meinem Wesen ruhig und bis zum Morgengrauen hellwach. Wie war ich erleichtert, als die ersten Sonnenstrahlen über dem Horizont lachten und mich nach draußen lockten!
Der Gedanke, fortan ganz im Freien zu übernachten, vermittelte mir trotz der Erfahrung der ersten Nacht auf der Insel geradezu etwas Aufhellendes! Entschlossen durchstreifte ich die Umgebung der Hütte, um eine neue, passende Bleibe zu suchen. Zwischen hohen Kokospalmen entdeckte ich eine kleine Sandmulde, die unglaublich einladend wirkte und sogar etwas abseits lag. Das Morgenlicht schien dort durch riesige Palmwedel hindurch und warf ein Schattenspiel, das Kühle und Wärme in sich vereinte. Die feine Meeresbrise fächerte zudem konstant angenehme Luft zu. Somit war der perfekte Platz auch für heiße Tage gefunden! Zur Probe setzte ich mich in die Senke und fühlte mich augenblicklich wohl. Endlich konnte ich mich nach diesen vier anstrengenden Tagen wieder ungestört in die innere Versenkung begeben. Sogleich kehrte Ruhe in mein System ein und innerhalb einer Stunde konnte sich die Körperschaft gänzlich von den vorangegangenen Strapazen erholen, ohne dazu Schlaf in Anspruch zu nehmen. Schon nach wenigen Minuten fühlte ich mich von innen heraus derart belebt, dass ich nur noch pures Leben in meinen Adern spürte. Ein Zustand, der offenbarte, dass dieser abgeschiedene Ort ein Geschenk des Himmels war. Befreit von weltlichen Einflüssen, konnte ich mich nun mit Freude in ununterbrochener Meditation aufhalten und dadurch voll und ganz in dieser Hingabe aufgehen.
Bestimmt willst Du jetzt wissen, was ich gemacht habe, um in diesen Wesenskern zu kommen und wie die Versenkung in Form von Meditation aussieht. Lass mich eine Botschaft vorwegnehmen: So etwas wie eine Technik gibt es in dieser „Non-Methode“ nicht. Trotzdem scheint es einen hilfreichen Ablauf zu geben, den ich Dir als Einstieg und als eine Art Anleitung zur Meditation gerne zeige, obwohl Du im Grunde gar keine Methode brauchst. Doch bestimmt freust Du Dich auf konkrete Schritte, wie Du die Versenkung in Deine Wesensnatur für Dich umsetzen kannst. Du wirst jetzt vielleicht überrascht sein: Im Prinzip gibt es in dieser Meditation eine galaktische Abkürzung, weil der Moment des „Seins“ jegliche Abfolge überspringt! Somit kannst Du die nachfolgenden Schritte durchgehen oder außer Acht lassen, denn in Wirklichkeit braucht es dazu nur diesen einen Moment.
Sie wird genauso angewandt, wie es da steht: Du brauchst nichts zu machen, außer einfach in Deine Präsenz der Gegenwart zu kommen. Du bist da, in Deinem So-Sein. Kannst Dich somit voll und ganz entspannen. Du kannst einfach mit offenen Augen dasitzen und Dich mit Dir und Deiner Umgebung eins fühlen. Das hilft Dir, Deinen Geist von Fixationen zu befreien. So entsteht in Dir ein Zustand durchgehender Gelöstheit, in dem sich Deine Aufmerksamkeit weder auf Dich noch auf Deinen Körper oder irgendetwas Äußeres bezieht. Du fühlst Dich eins mit „Allem, was ist“. Alles, ja sogar Dein Wesen wird daraufhin zum durchgängigen Feld. Deine Integration in „Alles, was ist“ ergibt das vollständige Gewahrsein für den einen existierenden Moment. Darin verschwindet alles Persönliche, selbst sondierte Vorstellungen und damit auch alle Gedanken, weil alles Dagewesene in die formlose Betrachtung übergeht. Du bist eins mit Dir und Dein Wesen ist eins mit allem, was sich Dir in diesem Gewahrsein erschließt, ohne dabei irgendetwas hervorzuheben. Alles ist sich völlig gleich, die eine Substanz allen Lebens.
Sobald Du Dich voll und ganz losgelöst fühlst, wende Dich der Natur Deines Seins zu. Der Einstieg in Deinen heiligen Wesenskern befindet sich in etwa auf Herzhöhe. Deine Aufmerksamkeit hat in dieser innerlichen Versenkung nichts Konzentriertes oder Körperbezogenes an sich. Die Gelöstheit Deiner Betrachtung zeigt auch keinen speziellen Bezugspunkt zu Deiner Person, sondern ist eine durchgehende Achtsamkeit im durchgehenden Feld, die sich als Einheit mit „Allem, was ist“ an dieser Stelle in Deinem Wesenskern verbindet. So drückt sich die Aura des puren Seins aus: ohne Anfang oder Ende in Deinem wunderschönen Sein. Füge keine eigenen Gefühle hinzu, denn darin ist so viel echtes Gefühl, dass es alle übersteigt. Die Glückseligkeit wird auftauchen, wenn Du mit Deinen Gefühlen Raum gibst. Daraufhin lasse alles Existente um Dich fallen, bis die Umgebung, die Welt, Dein „Ich“, ja, jegliches Sein Deiner selbst in die Nichtexistenz übergeht. Was bleibt, ist die unendliche Leere ohne Form und Inhalte, als durchgehend klares Feld. Darin existiert kein „Ich“ mehr. Was in dieser Leere in den Vordergrund rückt, ist die unglaubliche Fülle Deines Seins und Du stellst fest, dass Du in Wirklichkeit das bist. Dann musst Du nichts mehr machen, denn die Wirklichkeit zeigt sich von selbst, wenn Du durch alle Erscheinungen hindurch im Hintergrund allen Lebens aufgehst.
Dein Einfinden in die universelle Ordnung funktioniert im Grunde ganz leicht. Darin liegt keine wirkliche Handlung, sondern ein Nicht-Tun. Du fließt in Deine Wesensnatur über, durch grenzenloses Hinein-Entspannen. In einer vollkommenen Gelöstheit gibst Du Deinem ureigenen Wesen in seinem Sein einfach nur Raum. Dadurch entfaltet sich Dein befreites Sein wie von selbst und ersetzt zugleich das elementare „Ich“, weil Du es nicht mehr als etwas Existentes in Deiner Wahrnehmung festhältst. Nimm einfach den Raum des Seins wahr, der sich in seiner unglaublichen Weite in Dir und um Dich öffnet. Dieses losgelöste Gewahrsein wird aus sich selbst alles vereinheitlichen. Dein wundervolles Sein, die Welt, einfach alles Existente, ist in dieser universellen Beschaffenheit überall in gleichem Maße gegenwärtig. Deine Augen und Dein Herz sind dabei geöffnet, die Vollkommenheit Deiner Betrachtung schließt alle Welten als die eine Dimension mit ein. „Alles, was ist“ darf gleicherweise sein, präsent mit Dir, in diesem vollkommenen Moment. Dann bist Du in dieser Welt und doch außerhalb davon, unberührt in Deinem So-Sein. Du bist das Existente im Nicht-Existenten; Illusion und Wirklichkeit in Dir vereint. Der Zustand des absoluten Gewahrseins offenbart Dir, dass es keine Trennung oder Erfahrungswelten einer einzigen Wahrheit gibt.
Komm, lass uns diese Schritte gemeinsam gehen. Du weißt, Du kannst das! Das ist Deine Wesensnatur und das, was Du bist. Das musst Du nicht erst werden. Die gefühlte Gelöstheit ist ein natürlicher Wesenszug Deiner selbst und bedarf keiner Anstrengung oder Konzentration. Es gibt dafür nichts zu tun. Das funktioniert ganz leicht. Es geschieht, indem Du hineinfließt und Dich hinein entspannst. Du bist bereits die vollumfängliche Präsenz im Feld. Eins mit der Schöpfung, mit „Allem, was ist“. Du musst auch nicht erwachen. Das bist Du schon längst. Sei einfach gegenwärtig – für diesen Moment. Fühle, dass in dieser Gelöstheit nichts von Bedeutung ist und es auch nichts zu erreichen gibt. Deine Präsenz ist einzig ein gleichbleibendes, durchgehendes Feld. Auch wenn Du es vielleicht noch nicht wahrnimmst, Du bist bereits in Berührung mit dem Hintergrund der „All-Seienden Präsenz“, ohne dass Du Dich speziell darauf beziehen musst. Wenn Du es berührst, taucht so viel Liebe auf! Alles ist bereits da, weil Du da bist, vollkommen in Deinem So-Sein. Einfach so, weil Du alles in Deinem Gewahrsein berührst und Dich mit allem gleichermaßen verbunden fühlst. Das ist keine Angelegenheit von Können, denn Du bist und kannst das immer schon. Auch wenn Du Dir dessen nicht bewusst bist, genau jetzt funktioniert das zu hundert Prozent.
Jetzt kannst Du für einen kleinen Moment alles da draußen fallen lassen. Obwohl es in Deiner Beobachtung noch existiert, hat es keine Bedeutung mehr für Dich und zerfällt in die Nicht-Existenz des Feldes. Die Welt ist darin eine erlöschende Erscheinung, die zugleich jegliche Substanz verliert. Lass diesen Vorgang als Akt des Augenblicks geschehen und schließe zugleich die Augen. Was bleibt, ist gleichbleibende Gelöstheit, die auf der Herzhöhe Deines Wesen liegt. Außerhalb davon existiert nichts mehr. Keine Welt, keine Wahrnehmung, kein Körper und kein „Ich“, sondern einzig und allein die Aufmerksamkeit, die die Gegenwart allen Seins an diesem Ort als gelöste Form bezeugt. An der Einstellung Deines Gewahrseins hat sich nichts geändert. Du bist immer noch voll umfassend eins mit dem unbegrenzten Feld und zugleich mit dem Hintergrund, der es in Erscheinung treten lässt. Jetzt kannst Du Dich noch tiefer in diesen Punkt Deiner selbst hinein entspannen und noch mehr loslassen, was außerhalb davon erscheint. Dies erfordert einfach nur das Fallenlassen einer vorgestellten Wirklichkeit und das geschieht mühelos in einem einzigen Augenblick.
Was im Gewahrsein noch auftaucht oder sich dem entgegenstellt, wird einfach als nicht-existent durchschaut. Das Sein fließt einfach durch die illusorisch projizierten Widerstände hindurch zum Hintergrund, in der Vereinigung mit dem, was diesen unendlichen Raum überhaupt erscheinen lässt. Es gibt in diesem Übergang keine Hindernisse, weil diese nur wirkungslose Vorstellungen sind und somit keine Macht besitzen. Sie sind nur Luft, eine Idee einer Illusion. Somit existiert nichts Manifestes, nicht einmal Energie, denn Du bist außerhalb davon. Das funktioniert ganz leicht, wenn Du Dich nicht mit einem „Ich“ und seiner Vorstellungswelt identifizierst. Sehe Dich stattdessen dem einen Feld zugehörig; ja, sogar darüber hinaus. Du bist nur die eine endlose Präsenz des universellen Ganzen, ohne Form und lokalen Bezugspunkt. Du kannst einfach durch die Erscheinungen hindurch fließen, weil sie nicht mal Nebel sind. Deine Aufmerksamkeit sieht allein die Wirklichkeit. Dieser Vorgang verläuft fließend, ein Loslassen und Hinein-Entspannen, in das, was Du in Deiner Gesamtheit wirklich bist.
Manchmal ist der Verstand so in Äußerlichkeiten gefangen, dass Du zur Loslösung eine Art „Lösungsmittel“ brauchst. Als Hilfestellung kannst Du alles nutzen (Ruhe, Musik, Erholung, ein Buch usw.), um vorab in eine gelöste Stimmung überzugehen. Nach diesen Maßnahmen brauchst Du bloß noch Ruhe für Dich und Dein Gewahrsein für die Gegenwart in einer noch viel größeren Stille. Dazu eine gute Vorgehensweise: Lerne, ohne Hilfsmittel still zu werden. Und übe Dich auch im Fallenlassen. In Wirklichkeit musst Du das nicht lernen, sondern einfach häufiger anwenden. Die kontinuierliche Achtsamkeit für die Verbindung zum Feld kann Dir dabei erheblich helfen. Konzentriere Dich zu Anfang auf Deinen Atem, Deinen Körper, oder nutze andere Formen von Bildern, Techniken und Spielen. Diese Übergangsbrücken können Dich unterstützen, Deinen Verstand zu beruhigen und Dich in die Achtsamkeit der Gegenwart zu holen. Doch anschließend musst Du alle Formen gänzlich ablegen. Was Du suchst, findest Du in keiner Technik, auch nicht in Körperübungen oder anderen, hoch spirituellen Anwendungen – es liegt außerhalb davon. Deshalb empfehle ich Dir der Einfachheit halber, solche Praktiken gleich von Anfang an zu überspringen. Das scheint zu Beginn anstrengender zu sein und Dir sogar vorzugaukeln, Du bräuchtest viel länger, um Dich in der Stille zu sammeln. Aber das täuscht. Damit erschaffst Du Dir sogar eine Abkürzung. Anstatt die Essenz Deiner Wirklichkeit zu umkreisen, trittst Du direkt in Deine Wesensnatur ein, ohne zuvor noch Vorstellungen zu erschaffen, dass Du das aus irgendwelchen Gründen nicht kannst. Tue es einfach. Du bist das. Nicht der Verstand, auch nicht Dein „Ich“, keine Energie oder Weltliches. Du bist jetzt schon ein befreites und erwachtes Bewusstsein.
Vermutlich geht es vielen Meditierenden so: Stundenlang wird alles gegeben, aber was danach bleibt, ist vielfach Frust und etwas Lichtgehalt, der sich unmittelbar wieder in Luft auflöst. Bestimmt kennst Du das auch: Du drehst täglich mit viel Anstrengung an der „Lichtkurbel“, als handle es sich um einen Dynamo, um Dein Menschsein damit aufzuladen. Lässt Du sie jedoch los, geht das Licht aus und Du sitzt wieder im Dunkeln. Hast Du solche Praktiken schon mal hinterfragt? All diese Bemühungen liegen immer noch in der Illusion, auch wenn sie mit guter Absicht im heiligen Raum der Meditation stattfinden. Und: Hinter alledem steht ein „Ich“, das sich selbst zu erleuchten versucht.
Doch das, was Du willst, liegt außerhalb davon und ist mühelos. Einfach. Es ist.
Nun, was ist Meditation? Sie sorgt dafür, Dich erkennen zu lassen, dass Du Dich nicht anzustrengen brauchst. Sie will Dir zeigen, wie Du in die universelle Strahlung Deines Lichts kommst. Nicht, indem sie Dich lehrt, wie Du es erreichen kannst. Vielmehr will sie Dir in jeder Minute, in der Du Dich in ihr befindest, zeigen, dass Du gerade jetzt angekommen bist: In Deinem Licht und in Deinem wahren Wesen. Und sie wünscht sich einfach nur, dass Du aufhörst, an die Illusionen zu glauben.
Himmelslicht, Du bist jederzeit und immerdar einzig Licht! Das ganze Universum wird damit durchstrahlt, auch jetzt und insbesondere auch dann, wenn Du Dir dessen nicht bewusst bist.
In der Kontemplation gibt es für Dich von nun an nichts mehr zu gewinnen, denn Du darfst es jetzt einfach auf natürliche Art geschehen lassen. Du brauchst ab jetzt keine Konflikte mehr zu lösen, weil es nichts mehr gibt, womit Du meditierend fertig werden musst. Somit brauchst Du auch keine Stellung mehr zu beziehen, weil Du jetzt weißt, dass Du angekommen bist. Darin gibt es für Dich weder eine Illusion zu akzeptieren noch das Anliegen, Dich berufen zu fühlen, etwas daran zu verbessern. Es gibt weder Antworten noch Lösungen, die es in Dir zu finden gilt. Tatsächlich geht es nie darum, Dich selbst zu formen, sondern um all das fallen zu lassen, damit Du Deinem wahren Selbst begegnen kannst.
So wie Du bist, bist Du perfekt! Aus der Sicht des Himmels, bist Du das, was Du schon lange suchst. Liebes Licht, höre auf Dich im Dunkel Deiner Vorstellungen zu verstecken! Komm und nimm Deinen Platz ein! Sei für Dich und die Welt ein universelles Licht, das nicht nur in der Meditation leuchtet, sondern auch im Leben überwältigend hell und gegenwärtig ist. Das hat nichts mit Training oder guter Schulung zu tun. Nein, es geht einfach darum, dass Du ablegst, was Du über Dich denkst. Dann wird Dein Wesen so leuchten, dass Du nicht mehr zu meditieren brauchst.
Wie soll das gehen? Mutmaßlich ist Meditation eine ernst gemeinte Angelegenheit, in der strammes Sitzen und viel Geduld gefordert wird. Eben übermenschlich, wo wir doch im kleinen Menschlein da sitzen und nach dem riesigen Himmel greifen … Lach!
Nun gut, dann durchleuchten wir doch mal dieses Dilemma: Ein gewisses Frustgefühl in oder nach einer Meditation hängt viel mit unerfüllten Erwartungen zusammen. Es stellt sich als Resultat des Nicht-Ankommens am Wunschziel ein. Die einfachste Lösung: Vergiss das Ziel und strebe es gar nicht mehr an. Ansonsten wirst Du es nie erreichen, weil dem immer ein unerfülltes „Ich“ vorausgeht. Ersetze die darin liegende Information des „Erarbeitens“ einfach durch pure Entspannung! Verstehe ab jetzt die Meditation als Dein ganz persönliches Wellness-Programm. Ja, richtig gehört! Dein Wesen muss weder noch mehr leisten, etwas Heroisches erreichen noch Dich ins himmlische Universum teleportieren. Zeit für Dauerferien des überladenen „Ichs“! Gönne Dir und Deinem „Ich“ ab jetzt einfach Urlaub mit Entspannung höchster Güte. Ein losgelöstes Bad im befreiten Sein.
Himmlische Lichtperle, schenke ab jetzt Deinem Menschsein die liebevollste Zuwendung, die keinerlei Handlungen bedarf, als es einfach in Deine himmlische Wesensnatur zu nehmen. Bade in der Essenz von Licht und Liebe! Dein Sein entfaltet sich ganz von alleine, wenn Du in der Ordnung Deines Wesens bist. Eben genau dann, wenn Du nichts tust und einfach bist. Lass alles Aufgesetzte fallen, damit sich Dein wunderschönes Licht aus sich selbst heraus frei entfalten kann. Darin liegt die Muße, stunden-, monate- oder sogar jahrelang in diesem Zustand zu verweilen, weil es für Dein Menschsein die pure Erholung darstellt. Mit dieser Erkenntnis verschwindet auch das Gefühl der Frustration und Du erhältst eine Erholungszone, in der sich Dein ganzes Dasein regenerieren kann. Dann wird Meditation zu einem puren Genuss, ein „Wellness-Park“ der Spitzenklasse, wo Du in direkter Berührung mit Deinem urnatürlichen Wesen schwelgst. Ehe Du Dich versiehst, bist Du spürbar im Himmel! Ja, dann kannst Du einfach nur noch lächeln …
Die Wirklichkeit Deiner Selbst zeigt sich, wenn Du Dein „Ich“ vollends abgegeben hast.
Dann beginnt das „All-Leben“ mit seiner erhellenden Präsenz durch Dich zu wirken.
Eröffne jetzt in Dir die Sicht für die unermessliche Schönheit Deines Wesens,
damit Du erkennst, dass Du jetzt schon die verklärte Natur des Himmels bist.
Wohin willst Du, wenn nicht zur Wirklichkeit Deiner selbst?
In Dir liegt das Himmelstor in die Unendlichkeit!
Du bist das, in jedem einzelnen Moment.
Und verzaubere Dein Leben mit:
«Dein Leer-Sein offenbart die Wirklichkeit»
Ein himmlischer Tipp für Dich!
Halte einfach mal beim Lesen einen Moment inne
und fühle, wie einzelne Sätze auf Dich wirken.
Spüre, was sich hinter den Worten verbirgt.
Bleibe im Raum Deines wahren Wesens,
der sich Dir jetzt noch mehr öffnet.
